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Werner-Seelenbinder-Turnier

Pressestelle

Am 05. Oktober 2024 gedachte der BRV zusammen mit vielen Sportlerinnen und Sportlern der Ermordung Werner Seelenbinders durch die deutsche Justiz der Nazi-Zeit. Nach einigen Jahren in Gefängnissen und Konzentrationslagern wurde der berühmte Ringer hingerichtet, weil er im Nationalsozialismus im Widerstand gearbeitet hat. Aber schon vorher war der kommunistische Arbeitersportler als Kurier tätig und fiel den Oberen der Diktatur auf, weil er den Hitlergruß verweigerte. Nur dank seiner großen Popularität durfte er weiter trainieren und kämpfen. Vor 120 Jahren wurde Werner Seelenbinder geboren und hat mit 13 Jahren das Ringen zunächst in Berlin-Lichtenberg begonnen und später in Neukölln bei dem noch heute existierenden Sportverein Berolina 03 trainiert und gekämpft.

Das Gedenkturnier war für Sportlerinnen und Sportler von Mittel- bis Norddeutschland attraktiv, weil es einem seltenen Altersschnitt gerecht wurde: In den Klassen U12 bis U17 gab es teils ausgesprochen anspruchsvolle Kämpfe sowohl für Jungen als auch Mädchen. Auch junge Deutsche Meister mussten hier Federn lassen und kamen an ihre Grenzen.

Für einen solch denkwürdigen Anlass waren wir Teil einer großen Kooperation. Ideengeber und Sponsor war die "Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes - Verband der Antifaschistinnen und Antifaschisten (VVN-VdA)", die zudem einen Info-Tisch bereitstellten und ein modernes und gesundes Catering organisierten. Der SV Preußen zog aus allen drei Stützpunkten Matten und Ausrüstung zusammen und veranstaltete das Turnier in fremdem Revier in der Neuköllner Bezirkssporthalle, die nach Werner Seelenbinder benannt ist. Insbesondere der TSP Hohenschönhausen hat mit vielen engagierten Freiwilligen ein ansprechendes Turnier organisiert. Das Wettkampfbüro wurde von unseren Sportfreunden aus Mecklenburg-Vorpommern, Familie Labudde, reibungslos und professionell auf die Beine gestellt. Der Grüne Campus Malchow unterstützte das Turnier mit Technik und anderen Ressourcen.

Der Berliner Ringer-Verband nutzte die Feierstunde, um seine erfolgreichen Athleten zu ehren, die bei Deutschen Meisterschaften 2024 18 Medaillen errangen und damit dem Berliner Ringkampf großen Erfolg einbrachten. In seinem Grußwort würdigte der Präsident des BRV die Leistungen des Berliner Arbeitersportlers Werner Seelenbinder und wünschte den anwesenden Sportlerinnen und Sportlern mit denselben Charaktereigenschaften des Vorbildes Werner Seelenbinder ihre Ziele zu verfolgen.

Abschließend sei eine Besonderheit erwähnt: Entgegen unserer prinzipiellen unpolitischen Herangehensweise an den Sportbetrieb, wurde bei dem Turnier auch aktuelle Propaganda einer kommunistischen Jugendorgansiation gezeigt. Werner Seelenbinder war eben nicht nur Ringer, sondern wurde für sein politisches Engagement und seinen antifaschistischen Kampf enthauptet. Das Turnier hatte den Anspruch, Werner Seelenbinders überlieferter Haltung Ausdruck zu verleihen und Anknüpfungspunkte in der Gegenwart zu suchen.


Die Ergebnisse findet Ihr auf Liga-DB.

 
 
 

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