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Jahres-Hauptversammlung des DRB und Ringer-Gala in Leipzig mit ehemaliger Elite

Der Deutsche Ringer- Bund hatte die ihm angeschlossenen Landesorganisationen zur diesjährigen Mitgliederversammlung nach Leipzig eingeladen. Tagungsort war das H4-Hotel im Leipziger Osten, mit angenehmer Atmosphäre, die auch beim Abendprogramm mit der DRB-Gala zu ‚50 Jahre Deutscher Ringer-Bund‘ und gleich acht Neuaufnahmen in die deutsche ‚Hall of Fame‘ zahlreiche Ehrengäste anlockte. Der Berliner Ringer- Verband wurde durch den BRV-Vizepräsidenten Sport, Christian Kebschull und Verbandstrainer Jörg Richter an diesem Wochenende in Leipzig vertreten.

Bei der Jahres-Hauptversammlung zog zunächst DRB-Präsident Jens-Peter Nettekoven Bilanz, blickte zurück auf sein erstes Amtsjahr. Dies ist verbunden mit einem enormen, sportlichen Umbruch, nachdem mit Aline Rotter-Focken, Frank Stäbler und Denis Kudla alle drei Medaillengewinner der Olympischen Spiele von Tokio ihre Ringerstiefel an den berühmten Nagel gehangen haben. Doch nicht nur im Aktivenbereich steht ein Generationswechsel an, Jens-Peter Nettekoven informierte die Delegierten auch über den Rücktritt von Bundestrainer Michael Carl nach den Olympischen Spielen in Paris 2024.

Auch auf Funktionärsebene wird es Veränderungen geben, denn der langjährige Generalsekretär Karl-Martin Dittmann will im kommenden Jahr in die wohlverdiente Rente gehen, wird aber sein Amt als Prädident des Europäischen Ringer-Verbandes (UWW-Europe) fortsetzen und dem internationalen Ringen damit erhalten bleiben.

Jens-Peter Nettekoven verwieß auf die erste Aktion in seinem neuen Amt, mit der er gemeinsam mit DRB-Vize Günter Maienschein den Mattenhersteller Foeldeak wieder zurück ins Boot holte.

Auch sportlich sieht Nettekoven im Generationswechsel auch eine Chance, „… wir haben eine großartige Mannschaft und ich traue unseren Ringern und Ringerinnen zu, dass sie Tickets für Paris lösen“, so der DRB-Präsident. Die medaillenlose Weltmeisterschaft 2022 in Belgrad wurde laut Nettekoven gemeinsam mit Sportdirektor Jannis Zamanduridis und den Bundestrainern aufgearbeitet: „… wir haben weiterhin Vertrauen in unseren Bundestrainerstab“.

Hier will auch der Berliner Ringer-Verband in vorderster Reihe mithelfen, denn im weiblichen Bereich bereitet sich Lisa Ersel auf die Qualifikationskämpfe für Paris 2024 vor, Junioren-Europameisterin Olivia Andrich und Laura Kühn kämpfen im weiblichen Nachwuchsbereich in der europäischen Spitze mit und auch Freistilspezialist Joshua Morodion sucht nach Verletzungspause den Anschluss an die deutsche Spitze und kämpfte schon in diesem Jahr um internationale Tickets zur EM und WM mit. Dazu kommen 20 Medaillen, die allein 2022 durch Ringer und Ringerinnen des BRV bei Deutschen Meisterschaften erkämpft wurden.

Zukünftig soll auch das Beachwrestling beim DRB mehr ins Rampenlicht gerückt werden, das ab 2028 für den Frauenbereich gar auf die olympische Bühne gehoben werden soll. Mit Fabio Aiello und Kai Nöster wurden zwei Bundestrainer für dieses neue Projekt berufen. Auch hierbei sollte der BRV nicht chancenlos sein, BRV-Präsident sieht angesichts des großen Potenzials im weiblichen Bereich Möglichkeiten, dass sich weitere Talente in der vierten Disziplin des Ringkampfsportes ihren Traum von Olympia erfüllen könnten.

Jens-Peter Nettekoven setzte auch ein Wahlversprechen um, will die kleineren Landesverbände stärken, die bei den Tagungen kaum Stimmen haben und teilweise schon gar nicht mehr zu den Tagungen des DRB kommen. Das Stimmrecht des Präsidiums soll bei Abstimmungen nach den Wünschen des neuen DRB-Präsidenten abgeschafft werden, denn allein das Präsidium hatte genauso viele Stimmen, wie die Zweckgemeinschaft Ringen in Mitteldeutschland mit den Landesorganisationen Sachsen, Sachsen-Anhalt, Thüringen, Brandenburg und Berlin zusammen.

Neu ist auch der Vorschlag des DRB-Präsidenten, die Deutschen Meisterschaften 2023 der Frauen und Männer an einem Ort auszutragen. Das Vorhaben wurde nun festgezurrt und für die kommenden drei Jahre der Standort Heidelberg als Austragungsort auserkoren.

Weiter erklärte Jens-Peter Nettekoven, dass die Streitigkeiten mit der Deutschen Ringerliga beigelegt wurden, die dem Deutschen Ringer- Bund ohnehin 155.000 € gekostet- und nur Negativimage eingebracht haben. Im Bereich Öffentlichkeitsarbeit wurde ein neues Team zusammengestellt, zahlreiche Pressereferenten aus den Landesorganisationen und Vereinen arbeiten hierbei eng mit dem DRB zusammen. Nachdem Jörg Richter die Leitung aus beruflichen Gründen nach einem Jahr wieder abgegeben hatte, wurde Jens Gündling (Hessen) zum neuen Leiter des Mediateams gewählt.

Die beiden DRB-Vizepräsidenten Günter Maienschein und Alexander Leipold verwiesen auf sehr viel Arbeit in den neu zu schaffenden Rahmenstrukturen und riefen dabei zur Zusammenarbeit auf, um Ringen als ‚schönste Sportart der Welt‘ gemeinsam nach vorn zu bringen.


Abendliche Gala des DRB mit vielen ehemaligen Recken

Großer Bahnhof am Abend, wo es im großen Saal des H4-Hotels feierlich wurde, denn gleich zwei Höhepunkte standen auf dem Programm. Zum einen feierte der Deutsche Ringer- Bund seinen 50. Geburtstag, zum anderen wurden die ersten acht verdienstvollen Ringer, Funktionäre und Kampfrichter in die neu gebildete, deutsche 'Hall of Fame'aufgenommen.

Leipzigs Sportbürgermeister Heiko Rosenthal und der Vorsitzende des Institutes für angewandte Trainingswissenschaften (IAT) Dr. Ulf Tippelt vertraten die Messe- und Sportstadt Leipzig bei den Feierlichkeiten.

Eine ganz besondere Auszeichnung erfuhr Wolfgang Nitschke, als ehemaliger DDR-Auswahl- und Bundestrainer, der zuletzt auch als Sportdirektor des DRB fungierte. Der Gewinner des olympischen Turniers von Sidney 2000, Alexander Leipold hielt die umfassende Laudatio für seinen einstigen Trainer, dem er nach eigenen Worten sehr viel verdankt, zur Aufnahme als Ehrenmitglied des Deutschen Ringer-Bundes.

Nitschke, der nach jahrelanger Trainertätigkeit aus dem Verband gedrängt wurde, suchte Abstand zum DRB, half beim Aufbau des Ringerzentrums in Leipzig und nahm 2006 eine Trainerstelle für die chinesische Freistilauswahl an, die er bis 2008 begleitete.

Wie schon bei der Aufnahme von Wilfried Dietrich in die ‚Hall of Fame des Weltverbandes‘, so ergriff Klaus Angermann (die Stimme des ZDF im Ringen und Radsport) die Initiative und schlug der Mitgliederversammlung am Vormittag die Aufnahme von Wolfgang Nitschke als Ehrenmitglied des DRB vor, was einstimmig angenommen wurde. Am Abend erfuhr der bis dahin nichtsahnende Leipziger die Ehrung. „The Wall is broken“, fiel dann auch für Wolfgang Nitschke die Mauer nach 17 Jahren, als er für seine Verdienste in die Reihe der Ehrenmitglieder des Deutschen Ringer- Bundes aufgenommen wurde.

Der vor einem Jahr neu gewählte DRB-Präsident Jens-Peter Nettekoven versucht, mit seinem Vorstand die einstigen deutschen Weltklasseringer, verdienstvollen Funktionäre und Kampfrichter wieder ins Rampenlicht zu rücken, so trafen sich am Wochenende zuvor viele Vertreter der DDR- und BRD-Mannschaft von den Olympischen Spielen 1972, nach 50 Jahren in Speyer wieder und in Leipzig ließ man wenige Tage später alte Traditionen – auch mit der Ehrung des Leipzigers Wolfgang Nitschke, wieder aufleben und es wurden mit Adolf Seger, Aline Rotter-Focken, Georg Metzler (†), Heinz Ostermann, Lothar Metz (†), Rudolph Vesper, Uwe Neupert und der Kran von Schifferstadt, Wilfried Dietrich (†) die ersten ehemaligen Ringer, Funktionäre und Kampfrichter in die ‚Hall of Fame‘ aufgenommen.



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