Nach 2 Jahren, in denen die Männer und Frauen coronabedingt keine Deutschen Meisterschaften ausgerungen haben, trafen sie sich am vergangenen Wochenende im saarländischen Riegelsberg. Besonderheit: bedingt durch die Pause war der KV 03 Riegelsberg zum zweiten Mal in Folge der Ausrichter dieser Meisterschaft.
Der Berliner Ringer-Verband wurde von 5 Frauen und 2 Männern vertreten, die am Sonntag die Heimreise mit insgesamt 6 Medaillen antraten.
In der Gewichtsklasse bis 50kg der Frauen war Lisa Ersel (SV Luftfahrt Ringen) als Bronzemedaillen-Gewinnerin der diesjährigen U23-EM die klare Favoritin. Dies war in den Kämpfen auch zu sehen: Nach einem Schultersieg über Teresa Sausenthaler (BAY) sowie zwei technisch überlegenen Punktsiegen gegen Michelle Schnapp (BRB) und Jane Schmieder (SAS) stand Lisa am Sonntag im Finale um Gold Jessica Lindner vom Gastgeber KV 03 Riegelsberg gegenüber. Auch im Finale ließ Lisa keinen Zweifel daran aufkommen, wer mit dem Titel nach Hause fährt. Bereits mit der ersten Aktion im Finale schulterte Lisa ihre Kontrahentin konnte damit ihren Titel von 2019 verteidigen.
Erstmals bei einer DM der Frauen am Start war Olivia Andrich (SV Luftfahrt Ringen) in der Gewichtsklasse bis 53kg. Da in dieser Gewichtsklasse lediglich 5 Ringerinnen über die Waage gingen, ging es im nordischen Turnier jede gegen jede um die Medaillen. Nach 2 Siegen gegen Amy Keller (SAH) und Berta Buder (BLN) und 1 Niederlage gegen Angelina Purschke (MEV) stand zumindest schon fest, dass Olivia sich eine Medaille erkämpft hat. In der letzten Runde gegen Sophie Seimetz (SRL) ging es dann um die Farbe der Medaille. Von Gold bis Bronze war alles drin. Möglich wurde dies durch den Sieg von Sophie Seimetz über Angelina Purschke, gegen die Olivia verloren hatte. Diese beiden Kämpfe gingen jeweils über die Zeit und endeten unentschieden. Die Rechenschieber mussten jedoch nicht rausgeholt werden. Olivia schulterte die Köllerbacherin nach einer 8:0 Führung und sicherte sich damit erstmals den Titel der Deutschen Meisterin bei den Frauen.
Ebenfalls in der Gewichtsklasse bis 53kg trat Berta Buder (SV Preußen) auf die Matte. Nach 2 Niederlagen gege Angelina Purschke und Sophie Seimetz musste Berta die weiteren Kämpfe aufgeben und belegte am Ende den 5. Platz.
Titel Nr. 3 für die Berlinerinnen holte Debora Lawnitzak (SV Luftfahrt Ringen) in der Gewichtsklasse bis 68kg. Auch hier kam es aufgrund von nur 4 Teilnehmerinnen zu einem nordischen Turnier. Nach 1 Schultersieg gegen Katharina Gilewitsch (MEV) und 2 technisch überlegenen Siegen gegen Lilly Pfau (SAS) und Lena Rösler (NRW) konnte sich Debora erstmalig den Titel der Deutschen Meisterin bei den Frauen sichern - ein besseres Karriereende kann man sich nicht wünschen!
In der Gewichtsklasse bis 76kg der Frauen traten mit Laura Kühn und Francy Rädelt (BRB) leider nur 2 Ringerinnen an. Die Richtlinien sehen vor, dass die Siegerin 2 Siege benötigt, sodass es zu maximal 3 Kämpfen zwischen den beiden gekommen wäre. Nach der 0:9 Niederlage im ersten Kampf brachte bereits der zweite Kampf die Entscheidung - Laura unterlag mit 2:7 Punkten, durfte aber die Silbermedaille in Empfang nehmen.
In der Länderwertung der Frauen brachten diese Erfolge einen 2. Platz, mit nur einem Punkt Rückstand auf die Siegerinnen aus Mecklenburg-Vorpommern, Platz 3 ging hier an Südbaden.
Bei den Männern trat Joshua Morodion (VfL Tegel) in der Gewichtsklasse bis 86kg an. Nach einem Punktsieg gegen Johannes Deml (HES) und einem technisch überlegenen Sieg gegen Daniel Fischer (SBD) stand Joshua im Finale dem Südbadener Lars Schäfle gegenüber. Beide kennen sich und haben auch den DRB international schon sehr erfolgreich vertreten. Im Finale konnte sich Lars Schäfle einen kleinen Vorsprung erarbeiten und den Kampf mit 5:3 Punkten gewinnen. Gold damit nach Südbaden, aber Silber für Joshua.
Im Limit bis 79kg traten mit 18 Ringern die meisten Sportler über die Waage - darunter Ansgar Reinke (SV Preußen). Nach einem Punktsieg im Achtelfinale über Jakob Rottenaicher (BAY), einem Schultersieg im Viertelfinale gegen Matthias Schmidt (NBD) und einer Punktniederlage gegen Andreas Walter (BAY) stand Ansgar am Sonntag im Finale um Bronze dem Südbadener Dennis Kronenberger gegenüber. ch Ablauf der Kampfzeit stand ein 6:1 Punktsieg auf der Anzeige und Ansgar hatte sich die Bronzemedaille erkämpft.
In dieser Gewichtsklasse war auch der sich selbst als "ringende Kutscher aus Berlin" bezeichnende Martin Obst am Start, der das Ringer-ABC in Berlin lernte und später nach Luckenwalde wechselte. Martin konnte sich am Sonntag nach insgesamt 4 Punktsiegen den Deutschen Meistertitel erringen. Direkt im Anschluss an den Finalkampf ließ Martin seine Ringerschuhe auf der Matte zurück und beendete damit seine Karriere, dessen Höhepunkt der Gewinn des Vize-Europameister im Jahr 2018 im russischen Kaspiisk war.
In der Länderwertung belegter Berlin mit nur 2 Ringern Platz 10. Der Sieg gin an Südbaden, vor Bayern (beide mit je 11 Teilnehmern) und Württemberg (12 Teilnehmer).
Alle Ergebnisse sind hier zu finden.
Der Berliner Ringer-Verband gratuliert zu diesen Leistungen recht herzlich!
Liebe Debora, lieber Martin, der BRV bedankt sich für die Leistungen und wünscht Euch auf dem weiteren Weg alles Gute.
Fotos: Simone Reinke / Iris Bauer
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