Deutsche Meisterschaft der Männer und Frauen
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Drei deutsche Meistertitel, einmal Silber und einmal Bronze für den Berliner Ringer- Verband
Ein grandioses Ergebnis brachten die Berliner Ringer und Ringerinnen von den Deutschen Meisterschaften der Männer und Frauen wieder mit zurück in die Bundeshauptstadt, die vom 19. bis 22. Juni in Elsenfeld ausgetragen wurden.
Gleich drei Deutsche Meistertitel, einmal Silber und einmal Bronze, sowie mehrere Anschlussleistungen konnte der Berliner Ringer-Verband auf der Habenseite verbuchen.
Einen furiosen Start-Ziel-Sieg legte Amory Andrich (55 kg/SV Luftfahrt Ringen Berlin) hin. Die Bronzemedaillengewinnerin der U-23-Europameisterschaft dieses Jahres ließ in ihren vier Begegnungen nichts anbrennen, drückte alle Gegnerinnen auf beide Schultern, gab in allen Kämpfen nicht einen einzigen Wertungspunkt ab und stand nach dieser souveränen Turnierleistung zu Recht auf dem obersten Siegertreppchen.
Gleiches gilt auch für Joshua Morodion (86 kg/VfL Tegel), der ebenfalls alle Duelle vorzeitig beendete. Gleich viermal schaffte der Fünfte der U-23-Weltmeisterschaft des Vorjahres gegen seine Kontrahenten eine 10-Punkte-Differenz zu erkämpfen, was im Freistil zum Abbruch durch technische Überlegenheit führt. In allen Begegnungen gab Joshua Morodion bei 42:1 Punkten nur einen einzigen Kampfpunkt ab. Eine Meisterleistung, denn auch den Finalkampf gewann der Ringer vom VfL Tegel, der am Olympiastützpunkt Heidelberg trainiert und an der dortigen Uni studiert, glatt mit 10:0.
Bei den Damen gab es durch Laura Kühn (76 kg/SV Luftfahrt Ringen Berlin) ebenfalls Grund zum Jubel im Berliner Lager. Nach Silber im Vorjahr gab es 2025 an gleicher Stelle Gold. Im Finale ließ die Ringerin aus der Hauptstadt ihrer Kontrahenten Jennifer La Greca (TV Aachen-Walheim) in beiden Duellen keine Chance und gewann mit 10:0 und 11:0, lange vor dem Ablauf der sechsminütigen Kampfzeit.
Eine Überaus starke Turnierleistung zeigte Dennis Aleksandryuk (74 kg/TuS Hellersdorf), der sich im Auftaktkampf gegen den erstligaerfahrenen Iosif Shahbazyan vom Deutschen Mannschaftsmeister 2022/2023 ASV Mainz 88 mit 6:0 Punkten durchsetzte. Im zweiten Duell gewann Aleksandryuk durch eine großartige Energieleistung mit 8:4 gegen Hannes Thiesler vom AC Taucha und stand damit in einer Neuauflage des diesjährigen Finalduells bei den Junioren, dem Fünften der diesjährigen U-23-Europameisterschaft Manuel Wagin gegenüber. Nachdem er das Finale bei den Junioren klar gegen den Ringer vom KSV Rimbach verloren hatte, lieferte er nunmehr einen starken Kampf, in dem er mit einem sehenswerten Wurf gar in Führung ging. Wagin nutze den Dauerangriff des Berliners jedoch für eigene Konter, baute damit die Führung bis auf 16:5 aus und konnte sich anschließend, völlig ausgepumpt und sichtlich wütend über die starke gegenwehr des Berliners, gar nicht recht über den Deutschen Meistertitel freuen. Jubel dagegen im Berliner Lager über das Aufbegehren von Dennis Aleksandryuk gegen Manuel Wagin, der als großer Favorit in die Titelkämpfe gestartet war.
Und der Berliner Ringer-Verband hatte mit Finn Kühn (72 kg/SV Luftfahrt Ringen Berlin) noch ein weiteres Ass im Ärmel. Der erst 18-jährige Sportschüler startete mit einem vorzeitigem 9:1-Abbruchsieg über Chris Militzer (KSV Pausa) ins Turnier und warf anschließend auch Sinan Kayakiran (KSV Waldaschaff) beim Stand von 13:4 Zählern mittels Schultersieg aus dem Rennen. Erst im Halbfinale konnte der Youngster aus der Hauptstadt von Artur Tatarinov gebremst werden, der mit dem SC Kleinostheim zum zweiten Mal in Folge Deutscher Vizemannschaftsmeister geworden war.
Damit stand Finn Kühn im kleinen Finale um Bronze, wo er gegen Johann Engelhardt (TSV Burgebrach) einen riesen Kampf machte, den er durch einen wahren Kraftakt mit 6:3 gegen einen mit allen Mitteln kämpfenden Gegner gewann. „Diese Bronzemedaille wiegt sehr schwer für den erst 18-jährigen Griechisch-Römisch-Ringer, der hier auch den neuen Nachwuchs-Bundestrainer Christian Fetzer auf sich aufmerksam gemacht haben dürfte“, sagte Berlins Verbandstrainer Jörg Richter dem jungen Ringertalent eine große Zukunft voraus, der in Elsenfeld von seinem Vater und Heimtrainer Sören Kühn, sowie Brian Tewes vom Bundesstützpunkt Frankfurt(O,), wo der Sportschüler lernt und trainiert, betreut wurde.
Mit einem 5. Platz zeigte Mina Witt (65 kg/SV Preußen Berlin) eine gute Anschlussleistung in dieser stark besetzten Gewichtsklasse, in der auch Olympiateilnehmerin Luisa Niemesch (SVG 04 Weingarten) startete, die ihre lange und erfolgreiche Laufbahn mit dem Deutschen Meistertitel beendete.
Gegen Konkurrenz mit internationalen Lorbeeren stand Clarissa Gromus (72 kg/TuS Hellersdorf) auf verlorenem Posten, beendete das DM-Turnier jedoch auf dem 4. Platz ihrer Gewichtsklasse.
Als jüngster Jahrgang hatte es Magdalena Sernau (53kg/SV Preußen Berlin) gegen die erfahrene Konkurrenz schwer. Nach 3 jeweils vorzeitigen Niederlagen beendete sie das Turnier auf dem 6. Platz.
Mit einem Sieg gegen Yves Touna (KSV Köllerbach) und einer Niederlage gegen den späteren Bronzemedaillen-Gewinner Marat Kardanov (VfL Wolfhagen) schied Richard Schröder (79kg/SV Luftfahrt Ringen Berlin) aus dem Turnier aus und belegte den 12. Platz in der mit 23 Teilnehmern besetzten Gewichtsklasse.
Nach nur einem Kampf war das Turnier für Linus Schrenk (92kg/SV Luftfahrt Ringen) wieder beendet. Er unterlag Eduard Tatarinov (SV Burghausen) und belegte den 12. Platz.
Schwer hatten es die Berliner Griechisch-Römisch-Spezialisten vom TRV Berlin im mit 21 Teilnehmern sehr stark besetzten Limit bis 72 Kilo. Tolgahan Önder unterlag gegen den Vorjahresdritten Marco Stoll (FC Erzgebirge Aue) und belegte Platz 19, während Serdar Durmus in einem sehr emotionalen Duell gegen den deutschen Vizemeister von 2024 Witas Behrend (RS Sudenburg) knapp mit 9:11 unterlag und auf Platz 11 ausschied.
Die Ergebnisse können bei Liga-DB eingesehen werden.
Mit dreimal Gold, einmal Silber, einmal Bronze, einem 4. und einem 5. Platz sind wir sehr glücklich, das ist eine Bilanz, die unsere sehr gute Entwicklung der letzten Jahre unterstreicht“, so BRV-Präsident Dirk Puhlmann, der die Kämpfe seiner Delegation vor Ort verfolgte.
„2022 haben wir den Status des Landesstützpunktes verliehen bekommen. Die Elle wurde damit sehr hoch gelegt, doch wir konnten, wie schon in den letzten, beiden Jahren erneut beweisen, dass wir diesen Status zurecht inne haben“, sind auch Verbandstrainer Jörg Richter und BRV-Vize Sport, Rainer Lawnitzak stolz auf die Ergebnisse der Berliner Delegation in Elsenfeld.
Fotos: Jörg Richter, Julia Hölting-Kühn, Oliver Stach/DRB
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